Ursprünglich kaufte man die STUDER Schleifmaschine vom Typ 1 zurück, um etwas für die Lehrlinge bereit zu haben, falls es einmal zu wenig Arbeit hat. Im Mai 2009 war es dann soweit, dass wir sehr wenig Arbeit hatten. Der aus Dachsen von der mechanischen Werkstatt Sigg zurückgekaufte Veteran (auf ihm wurde bis Sommer 2008 noch im Mü-Bereich geschliffen!) wurde in die Revision versetzt. Die zwei Lehrlinge Alain Teuscher und Philip Stöckli begannen damit, die Maschine auseinander zu schrauben. Das war nicht immer ganz einfach. Die Schrauben, Wellen und Zahnräder waren so festgesessen, dass man oft den Hammer zu Hilfe nehmen musste. Der spätere Standort war noch nicht definiert. Eigentlich wollte man die Maschine UGT zum Jubiläum schenken. Doch Herr Gaegauf hörte dann von Herrn Ott, einem langjährigen STUDER-Ingenieur, dass er Interesse an der Maschine hätte. Herr Ott und ein paar andere Pensionäre sind Mitglieder des Vereins "Alte Saagi", die ein altes «Fabriggli» in der Nähe des Bahnhofs Steffisburg mit alten Maschinen wieder herrichten. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Teile schon sandgestrahlt und bereit für einen Neuanstrich. Das zweite Team mit Projektleiter Christoph Rothen hatte den Auftrag, den Veteran bis Ende Oktober 2009 wieder zusammenzusetzen. Zuerst wurden die Zahnräder und komplizierten Hebel in und um die Maschine montiert. Obwohl das nach einer sehr schwierigen Aufgabe aussah, bekamen wir das recht gut hin. Anschliessend montierten wir die einzelnen Baugruppen separat und bauten sie dann erst am Schluss wieder in oder an die Maschine. Beim Schleifspindelstock hatten wir besondere Probleme: auch nach wiederholter Demontage und Montage durch Christian Maibach und Flavio Waldspurger wollte die Spindel nicht schön laufen. Erst nachdem der ehemalige Werkstattchef Rudolf Bachmann in Zusammenarbeit mit Herrn Ott die Bronzelager geschabt hatten und die Spindel ein bisschen geschliffen wurde, passte das Ganze zusammen. Diverse Probleme traten auch bei den Schrauben auf. Oft kam es vor, dass man über eine abgebrochene Schraube fluchte und man sie ausbohren musste. Als wir dann die Teile, die sandgestrahlt wurden, gespritzt hatten, mussten wir uns noch etwas überlegen, damit sie zu den Teilen passten, die nicht neu lackiert waren. Diese Aufgabe übernahm Tobias Jakob. Die Idee war, mit schwarzer, roter und brauner Farbe die gewünschten Teile zu patinieren. Das Endergebnis sah dann toll aus. Am 20. Oktober hatten wir die Maschine nach fünfeinhalbwöchiger Montage fertiggestellt und im «Fabriggli» in Steffisburg platziert. Bei diesem Projekt haben wir alle viel gelernt und hatten Spass, ein Stück STUDER-Geschichte zu erleben.
Christoph Rothen, Polymechaniker 3. Lehrjahr